Unterrichtsfach Französisch
In Deutschland wird die französische Sprache seit dem Mittelalter unterrichtet. In den 7. Klassen der Schulen wird die Sprache jedoch erst seit dem 19. Jahrhundert gelehrt. Sie gilt als zweite Fremdsprache neben Englisch. An Gymnasien können die Schüler jedoch auch Latein anstatt Französisch wählen. Laut Statistiken lernen 24% der deutschen Schüler Französisch.
Primär dient der Französischunterricht der Entwicklung des Hörverstehens und der Sprech-, Schreib- und Lesekompetenz. Ziel ist es französischsprachige Texte sowie Gespräche zu verstehen. Weiterführend wird nach angemessener Lernzeit erwartet, ein Gespräch auf Französisch führen zu können. Neben der Erläuterung der landesüblichen Literatur und der Sprache werden auch landeskundliche Themen besprochen.
Das Konzept der Schulen ist theoretisch fehlerfrei. Die altertümlichen Lehrmethoden dämmen die Motivation der vorerst lern-begeisterten Schüler erheblich. In den meisten Klassen wird stur nach dem Lehrbuch vorgegangen. Ausschweifende Erklärungen oder vereinfachte Grammatikeinheiten sind selten. Schüler mit sprachlichen Problemen können selten mit dem Lerntempo schritthalten. Die anfangs freiwilligen Französischschüler verlieren das Interesse und das Schulfach Französisch wird spätesten nach dem 1. Lehrjahr (also nach der 7. Klasse) als lästiges Pflichtfach empfunden.
Um diesen Kreislauf zu durchbrechen werden neue Unterrichtskonzepte entwickelt und die Lehrbücher den Bedürfnissen der Schüler angepasst. In manchen Schulen werden sogar verschiedene Leistungsklassen gebildet, damit eine optimale Lernumgebung geschaffen wird. Thematische Lektüren oder gar kleine Theaterstücke haben sich ebenfalls in den Unterricht eingebürgert. Dies soll den sturen und meist auch trockenen Lehrstoff auflockern und neue Lernmotivation schaffen.
Um das Problem der verschiedenen Sprachstandards zu beheben wurden internationale Diplome eingeführt. Der Schüler wird, je nach Alter und Schulklasse, in eine Gruppe eingeteilt und einem Test unterzogen. Der Test richtet sich nach speziellen Vorgaben. Die Vorgaben ergeben sich aus dem schulischen Französischunterricht.
Die internationalen Diplome werden von dem zentralen Gremium (Commission nationale) verliehen. Es wird zwischen 2 Diplomen unterschieden: dem DELF (Diplôme d'études en langue française) und dem DALF (Diplôme approfondi de langue française). Das DELF-Diplom entspricht circa 4 Jahren Schulfranzösisch während das DALF Studenten ermöglicht in Frankreich zu studieren. In Deutschland werden Schüler der Realschule sowie des Gymnasiums automatisch auf den DELF B1-B2 vorbereitet, wenn sie Französisch als zweite Fremdsprache wählen. B1-B2 bezeichnet hierbei das Sprachniveau.